Monday, 22 August 2011

Realwirtschaft, Markt und Katastrophe

Richtig ist die Unterscheidung zwischen Realtwirtschaft und Finanzwirtschaft, weshalb das ganze Getöse um die Finanzkrisen durchaus gelassener betrachtet werden könnte. Real betrachtet geht es uns in den Industrieländern gut, es wird produziert bis zum Geht-nicht-mehr und konsumiert was das Zeug hält. Von Krise daher keine Spur. Schlecht geht es der Finanzwirtschaft und zwar aus Gründen, die sie selbst verursacht hat. Statt daraus die Konsequenzen zu ziehen, wird die marode Finanzindustrie, die schon längst hätte bankrott gehen müssen, von willfähigen Politikern am Leben erhalten, natürlich auf Kosten der Steuerzahler. Und das nur, weil die Finanzindustrie sich selbst für systemrelevant erklärt und Politiker gefunden hat, die das glauben.

Dass Märkte nicht intelligent sind oder auch nicht sein können, ist Allgemeinwissen. Sie sind weder dumm noch intelligent noch phrophetisch, sie bilden einfach nur das Handeln und die Erwartungen von Menschen ab; intellektuell betrachtet kann man daher auf Märkte gar nichts geben, insbesondere lösen sie auch keine Probleme. Märkte haben allerdings die Eigenart, dass sie irgendwann auf die Realwirtschaft treffen. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: die Realwirtschaft beeinflusst den Markt und bereinigt ihn, was die Politik gerade aktiv und mit Gewalt verhindert. Oder die desolaten Finanzmärkte beeinflussen die Realwirtschaft, was eine Katastrophe für diese Realwirtschaft ist. Auf die steuern wir gerade zu.

Quelle:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-08/straubhaar-euro/seite-2?commentstart=17#comments

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