Saturday 30 July 2011

Im praktischen Selbstversuch: Kann ein Tablet schon mein Netbook ersetzen?

Bisher hatte ich auf Reisen fast immer auch mein Netbook mit. Klein, handlich und das Notwendigste ließ sich damit tadellos erledigen. Mittlerweile haben die Tablets ihren Siegeszug angetreten und die Netbooks ins Abseits gedrängt. Deshalb fuhr diesmal ein Tablet mit und das Netbook blieb daheim. Eine weise Entscheidung?

Nach einer Intensiv-Woche im praktischen Einsatz kann ich – für mich – folgende Aussagen treffen:

• Was mir am Tablet am meisten abgeht, das ist die physische Tastatur. Ich bin nicht so ein Riesenfreund fürs Tippen am Bildschirm. Ich bin am Tablet einfach beim Schreiben langsamer und fühle mich nicht so wohl. Das kann jetzt auch die Gewohnheit sein oder das Alter. Also als stark subjektive Meinung zu werten!

• Mit “fehlen” am Tablet ein wenig die unter Windows 7 oder Mac OS X gewohnten Programme. Es gibt zwar jede Menge Apps, aber die sind doch noch verschieden von den Desktop-Programmen. Da ich unterwegs auf Reisen aber hauptsächlich im Web-Browser tätig bin, fällt dieser Wunsch doch unter die Rubrik “wäre nett, aber ist nicht unbedingt notwendig”.

• In punkto Geschwindigkeit kommt es darauf an, welches Tablet ich verwende. Ein Dual Core Prozessor sollte es schon sein.

• Bei der Akkulaufzeit habe ich kaum nennenswerte Unterschiede zu bekunden. Vielleicht ist sie am Tablet in Summe länger.

• Beim Gewicht ein ganz klarer Punkt fürs Tablet. Es ist leichter und komfortabler.

• Am Tablet kann sowohl im Hoch- als auch im Querformat gearbeitet werden. Ein weiterer Pluspunkt.

• Bei den Einsatzmöglichkeiten punktet das Tablet gegenüber dem Netbook. Beispielsweise beim Ansehen von HD-Filmen, beim Blättern in den Fotos, bei Augmented Reality oder bei GPS-Anwendungen.

• Das Tablet ist viel flotter wieder einsatzbereit als ein Netbook mit Zu- und Aufklappen.

• Ein Tablet kann ich halten wie ich will. Auch auf dem Rücken liegend am Strand oder Pool.

• Welche Größe das Tablet haben soll, das hängt stark von den gewünschten Einsatzmöglichkeiten ab. Aus meiner Erfahrung: 7″ nehme ich fast immer mit und 10″ eher selten. 8.9″ wäre vielleicht für manche ein Kompromiss. Muss man aber selbst entscheiden.

• Beim Tablet immer ein Putztuch mitnehmen. Die Fingertapper am Bildschirm sind störend.

• Schlecht bis gar nicht sind sowohl das Tablet als auch das Netbook in der Sonne zu benutzen. Man sieht am Bildschirm fast bis gar nichts, wenn das Sonnenlicht d’raufscheint.

• Ob es nun ein Apple iPad, ein Samsung Galaxy Tab, ein HTC Flyer, ein Motorola XOOM oder sonst ein Tablet ist, spielt aus der Sicht “Ersatz fürs Netbook” keine entscheidende Rolle. Für das iPad 2 würde aber die Anzahl der verfügbaren Tablet-Apps sprechen, wo Android noch hinterherhinkt.

• Als Tipp aus der Praxis: Ein Tablet “verlangt” nach einem Sleeve oder eine Tasche. Das sieht nicht nur edler aus, sondern schützt auch den Bildschirm, wenn man unterwegs ist.

Zusammengefasst: Mein 10″-Netbook hat für mich nur mehr einen einzigen Pluspunkt gegenüber einem Tablet: die Tastatur. Wenn ich heute die Entscheidung zwischen Netbook und Tablet treffen müsste, so würde die Wahl aufs Tablet fallen. In Summe das für mich sinnvollere Gerät!
P.S.: Mein “normales” 13.3″-Notebook wird das Tablet auch in den nächsten Jahren noch nicht ablösen.

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